Der Mensch lernt kennen
erst die Welt,
wenn er begreift,
erforscht, bekommt erzählt,
wenn Werte zählen, die ihm
wichtig,
denn ohne sie gelingt
nicht richtig,
was immer er sich
vorgenommen,
nur mit Fleiß wird er`s
bekommen.
Wird er dann älter
offenbar,
gar manches ist ihm nicht
mehr klar,
so einiges prüft er und
wirft es über Bord,
er will hinaus, es zieht
ihn fort.
Lässt man ihn los ganz
ohne Druck,
kehrt immer wieder mal
zurück er in sein Elternhaus,
von dem er zog so gerne
aus.
Er lebt sein Leben frank
und frei,
genießt das Schöne
nebenbei,
erfüllt sich gar so
manchen Traum.
Er wird jetzt älter,
merkt`s noch kaum,
hat Kinder selbst, die ihn
nun fordern,
der Job macht Spaß und
nervt zugleich.
Er ist nicht arm und auch
nicht reich,
jedoch zufrieden, weil
bescheiden,
Die Seinen mögen ihn gut
leiden.
Auch im Freundeskreis ist
er beliebt,
man schätzt sein Wort und
ist betrübt,
wenn man an die Zeit bloß
denkt,
da die Arbeit geht zu
End`,
denn ohne ihn, das ist
ganz klar,
ist nichts mehr so, wie es
mal war.
Dann beginnt der
Ruhestand,
er ist nun an sein Haus
gebannt,
genießt die Früchte seines
Lebens
und erkennt mit großer
Freud:
Endlich hat er einmal Zeit
für die Dinge, die ihm wichtig,
jetzt zu tun, er lebt erst
richtig;
Kostet aus die Zeit, die
ihm noch ist geschenkt
und dankt dem, der ihn
geführt und hat bis hierher stets gelenkt.
Einmal schließt sich der
Lebenskreis,
der Mensch kehrt heim in
Gottes Reich.
Die Schar der
Hinterbliebenen ist schier unendlich,
die Trauer groß, doch die
Erkenntnis reift:
Das Leben dieses Menschen
war zwar endlich,
doch was er hinterließ,
ist wirklich kostbar und es bleibt!
Von meiner Freundin Renate Böhm 2005