Das folgende Buch ist allen Menschen gewidmet, die sich dafür interessieren. Insbesondere meinem Vater, der vor einigen Wochen, im Oktober 2005, verstorben ist.
Er ist mit 86 Jahren, nach einem erfüllten Leben, mit einem angedeuteten Lächeln auf dem Gesicht von uns gegangen. Seine Lücke ist nicht zu ersetzen, aber er hat uns nicht in einer lähmenden Schwere zurück gelassen, sondern er hat uns viele Erinnerungsstücke hinterlassen. Darunter einen wohl sortierten und dokumentierten Schatz an Alben und Fotos, den meine Familie schätzt und nutzen wird.
So ist ein Buch, vor allem für die Nachkommen, entstanden, denen ich alles, alles Gute für ihren Lebensweg wünsche. Alle abgebildeten Fotos stammen aus Alben meines Vaters.
Ich möchte im Vorwort mit ein paar Daten aus dem Leben meiner Eltern beginnen, die beide nicht im Dorf meiner Kindheit, in Anzing, geboren wurden.
Meine Mutter, Else Strasser, geborene Pfnür, ist in Bad Reichenhall aufgewachsen. Die Liebe zu ihrer Heimat prägte ihr und auch mein Leben, unser ganzes Familienleben sehr entscheidend.
Mein Vater hat das Licht der Welt am 27.09.1919 in Landshut, der niederbayerischen Hauptstadt erblickt. Auch er blieb seiner Heimat stets liebevoll verbunden, jedoch zerbrachen seine Träume sehr schnell, als der Zweite Weltkrieg ihn rief. Erst 1950 kehrte er nach fünfjähriger sibirischer Gefangenschaft nach Deutschland zurück.
Seine Liebe gehörte seit jeher der Fliegerei und deshalb führten ihn seine Wege nach Erding, an den Flughafen. Dort lernte er meine Mutter kennen und nach all den entbehrungsreichen Jahren konnte er sich ein schönes Leben aufbauen.
Von Erding aus war`s nicht mehr weit nach Anzing, dort begannen er und meine Mutter, nachdem er bereits 1953 im Flughafen in München Riem eine Anstellung als Techniker gefunden hatte, 1959 ein Haus zu bauen.
Das Schicksal nahm seinen Lauf, ich wurde im Januar 1956 geboren und habe trotz eines bewegten, „umzugsreichen“ Leben „mein“ Dorf, nahe bei München, nie vergessen.
So Gott will, werden wir dort noch schöne Jahre erleben. Mit „wir“ meine ich meinen Mann Axel, mit dem ich nun schon 25 Jahre lang das Leben teile. Ihm möchte ich für die Unterstützung herzlich danken, ohne seine Fachkenntnisse im Computerbereich wäre das Buch nicht entstanden.
FÜR MEINE ELTERN
So manches Jahr ist euch
schon ins Gesicht gezeichnet,
und Sorgenstifte führten
harte Linien;
doch auch weiche Linien
zeichneten die Freude und die Liebe.
Ich bin nun „groß“ und
renne längst durch meine eigne Welt.
Doch manchmal drehte ich zu
gern die Zeit zurück,
um wieder deine Hand zu
nehmen, Pa, und auch in dunkelsten Ecken
sicher zu gehen.
Doch manchmal drehte ich zu
gern die Zeit zurück, um schnell mein Lachen wieder zu finden, Em, wenn du mir
erklärtest, das verstehst du erst später.
Ich bin nun „groß“ und
renne längst durch meine eigne Welt.
Und da nimmt mich manchmal
die Angst an die Hand,
und ich erlebe Dinge, die
ich auch heute noch nicht verstehen kann.
Kristiane Allert-Wybranietz